Bereits zum vierten Mal fanden die mittlerweile schon legendären Skitourentage des Skiclubs Ettiswil statt. Nachdem sich letztes Jahr das Bergführer-Duo Andrea (aka Alpinmaus) und Silvan erneut sehr bewährt hat, war vorgesehen dieses Jahr erneut diesem uns anzuvertrauen. Da die Teilnehmerzahl auf 16 gestiegen ist, musste ein dritter Berführer her. Da wir bisher gute Erfahrungen gemacht haben mit Urner Bergführer, hat es uns gefreut dass der dritte Bergführer auch ein Urner war.
Leider hat die Bergführerin Andrea kurz vor unseren Tourentagen (beim Lawinensprengen) einen Fingerbruch erlitten, warum wir dann einen Ersatzbergführer für Andrea hatten. Leider kein Urner aber trotzdem en gäbige Typ!
Unsere Aussichten auf die Skitourentage waren nicht so berauschend. Die Wetterprognosen waren schlecht, es war viel zu warm und Schnee hatte es ohnehin diesen Winter nicht in rauhen Mengen. Trotzdem waren alle Tourengänger topmotiviert in Andermatt angekommen. Nach einer kurzen Begrüssung ging es mit der Gondelbahn hoch auf den Gemsstock (2‘962m). Das strahlende Wetter und die top Aussicht da oben gab allen einen weiteren Motivationskick. Ohne auch nur einen Höhenmeter Aufstieg wurde uns dann schon mal eine hammer Abfahrt geschenkt runter Richtung Vermigelhütte (nicht Vermicell!). Von dort ging es (bei immer noch schönem Wetter) wieder hoch über den Maighels Pass und dann wieder runter bis wir in der Maighelshütte (2‘314m) angekommen sind.
Einen gemütlichen Hüttenabend hier zu beschreiben ist leider nicht möglich; dies muss man selber erleben. OK, vielleicht könnte man hier den fantastischen Früchtewähen mit Rahmzuschlag erwähnen welchen es jeweils zum z‘Vieri gab.
Am Sonntagmorgen war es dann wirklich etwa so wie wir es nicht wirklich wollten aber schon prophezeit wurde von den Wetterfröschen. Neblig, Schneefall, (fast zu) warm. Immerhin hatte es Neuschnee! Von der Beschaffenheit war der Schnee nicht etwa wie „Champain Powder“, sondern eher wie Haslipowder. In zwei Gruppen machten wir uns auf in den Schnee. Die erste Gruppe konnte zuerst etwas runterflitzen und dann wieder Aufsteigen bis zum Oberalppass wo es eine (feine!) Zwischenverpflegung gab. Die zweite Gruppe kämpfte sich bergwärts auf, wo es danach auch wieder ein paar schöne Hänge zum runterstüüben gab. Die Temperaturen stiegen gegen Abend weiter an. Von der wohlig-lauschigen Hüttenstube konnten wir beobachten, wie es draussen begann immer stärker zu regnen und winden. Uff, zum glück sind wir drin!
Tag 3: Nach einem kurzen Blick nach draussen Tag war klar: Sonnencreme braucht es an diesem Tag nicht als Kälteschutz sondern als Sonnenschutz – wer gut kombinieren kann hat soeben festgestellt: Am dritten Tag gab es kein einziges Wölkli in unserem Sichtfeld – le Soleil Brille! Doch der Neuschnee vom Vortag, der Regen am Vorabend, die Kälte und der Wind in der Nacht sorgten dafür, dass sich eine dicke Bruchharstschicht bildete. Zudem war die Lawinengefahr so hoch, dass wir eine eher gemütliche Tour planen mussten. So liefen wir los Richtung Maighelspass. Quasi alles dem breiten, sicheren Tal entlang. Herrlich war es dieser Sonne entgegen zu laufen! Zu unserem Erstaunen wurde die Schneedecke mit zunehmender Höhe und steigenden Temperaturen doch etwas weicher. Wir fanden also wieder ein paar Hänge zum runterfahren. Teilweise war jedoch der Schnee so schwer und wieder mit Bruchharstschichten bedeckt, dass die Abfahrten schön Anstrengend waren.
Ein weiterer gemütlicher Hüttenabend folgte! Diesmal waren wir sogar alleine – keine anderen Gäste. Übrigens: In der Hütte gab es zu dieser Zeit keinen Strom. Nachdem jeweils um 22:00 Uhr der Stromgenerator abgestellt hatte, war die Stimmung noch gemütlicher. Die ganze Hütte war nur mit Kerzenlicht und Stirnlampenlicht beleuchtet!
Am vierten Tag ging es in einer herrgotsfrüechi bei Dunkelheit mit Sack und Pack los via Maighelspass runter nach Andermatt. Eine Gruppe hat als Zwischenziel noch den Piz Ravetsch bezwungen wo es eine herrliche Aussicht gab. Schon am frühen Nachmittag kamen wir unten in Andermatt an wo es an der Sonne bei frühlingshaften Temperaturen nochmals ein Bierli gab.
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